Animal Equality Germany: 'Über 300.000 Unterschriften, um die Stimmen der Tiere in Europa zu stärken'
Brüssel – Die Petition zur Ernennung eines EU-Kommissionsmitglieds für Tierschutz, die insgesamt 309.897 Unterschriften gesammelt hat, wurde der Europäischen Kommission und dem EU-Parlament übergeben.
Am 24. Oktober 2024 fand in Brüssel die Übergabe der Petitionsunterschriften der #EUforAnimals-Kampagne statt, die von der Organisation GAIA im Jahr 2021 ins Leben gerufen wurde und von mehr als 60 Organisationen in der gesamten Europäischen Union, u. a. Animal Equality, unterstützt wird. Ziel dieser Kampagne ist die Ernennung eines EU-Kommissionsmitglieds für Tierschutz. Innerhalb von gerade einmal zwei Jahren sammelte die dazugehörige Petition über 300.000 Unterschriften von europäischen Bürger*innen.
Die Übergabe fand im Beisein von zahlreichen Europaabgeordneten aus allen politischen Richtungen, institutionellen Vertreter*innen sowie Mitgliedern von NGOs aus verschiedenen Ländern statt.
Warum wir ein EU-Kommissionsmitglied für Tierschutz fordern
Die Bemühungen seitens des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben haben sich in den vergangenen Jahren verlangsamt. Das unterstreicht auch die jüngste Nachricht der Europäischen Kommission, dass sie nur einen kleinen Teil der umfassenden Überarbeitung der Tierschutzgesetze, die sie bis zum Ende ihrer Amtszeit angekündigt hatte, veröffentlichen wird. Damit räumt sie den wichtigen erforderlichen Änderungen, die Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben und Schlachthöfen besser schützen sollen, keine Priorität ein.
In der Tat haben die Interessen der Fleischindustrie zu oft die Oberhand über die Notwendigkeit einer besseren Behandlung von Tieren in Europa gewonnen.
Die #EUforAnimals-Kampagne fordert eine größere Bedeutung des Tierschutzes und macht diese Verantwortung durch die Ernennung eines EU-Kommissionsmitglieds für Tierschutz deutlich.
Was wir mit dieser Kampagne fordern, ist keine formale Veränderung, sondern vielmehr eine Veränderung, die uns helfen kann, den Stimmen der Tiere in Europa Gehör zu verschaffen. Eine Veränderung, die von den europäischen Bürger*innen selbst gefordert wird: Tatsächlich zeigt das jüngste Eurobarometer das enorme Interesse der EU-Bürger*innen an der Verbesserung der Bedingungen für landwirtschaftlich genutzte Tiere.
84 Prozent der europäischen Bürger*innen sind der Meinung, dass das Wohlergehen von Tieren, die für die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern gehalten werden, in ihrem Land besser geschützt werden sollte, als es heute der Fall ist.
Die anwesenden Mitglieder des Europäischen Parlaments Niels Fuglsang (S&D), Thomas Waitz (Die Grünen/EFA), Anja Hazekamp (GUE/NGL), Martin Buschmann (NI), Tilly Metz (Die Grünen/EFA), Anna Bonfrisco (ID), Francisco Guerreiro (Die Grünen/EFA), Manuela Ripa (Die Grünen/EFA) waren sich in ihren Reden einig:
“Wenn die Berücksichtigung des Tierschutzes in der Bezeichnung des zuständigen Kommissonsmitglieds nicht stattfindet, werden wir weiterhin die gleichen Probleme erleben, die im Laufe der vergangenen Jahre aufgetreten sind, wie z. B. Regelungen, die die Tiere nicht ausreichend schützen sowie eine unzureichende Umsetzung von bereits bestehenden Gesetzen aufgrund eines Mangels an Mitteln und personellen wie wirtschaftlichen Ressourcen.“ Die Abgeordneten machten deutlich, dass “dies ein Problem ist, das mit der Ernennung eines kompetenten Europäischen Kommissionsmitglieds behoben werden kann, das dem Tierschutz die Bedeutung gibt, die er verdient.”
Wie geht es weiter
In Erwartung einer Antwort der europäischen Institutionen werden wir die europäischen und nationalen Parteien sowie die Einzelkandidat*innen für die Europawahlen im Jahr 2024 auffordern, die Ernennung eines EU-Kommissionsmitglieds „für Gesundheit, Lebensmittelsicherheit und Tierschutz“ zu fordern, wenn die nächste Europäische Kommission eingesetzt wird.
Was du tun kannst
In der Zwischenzeit kannst du deinen Beitrag für die Tiere leisten, die immer noch ausgebeutet und für Lebensmittel getötet werden. Entscheide dich konsequent für pflanzliche Alternativen und stelle dich damit auf die Seite der Tiere.
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